Über die „wehrhafte Demokratie“ – ein Lesehinweis.

Die „wehrhafte Demokratie“ ist zur Zeit in aller Munde. Da ist es gut, sich gründlich zu informieren, wo die Rede von der wehrhaften Demokratie ursprünglich herkommt und was der Ausdruck uns heute (noch) sagen kann. Ich empfehle dazu zur Lektüre den sehr guten und kurzen Aufsatz von Jens Hacke in „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (74.…

Die „wehrhafte Demokratie“ ist zur Zeit in aller Munde. Da ist es gut, sich gründlich zu informieren, wo die Rede von der wehrhaften Demokratie ursprünglich herkommt und was der Ausdruck uns heute (noch) sagen kann.

Ich empfehle dazu zur Lektüre den sehr guten und kurzen Aufsatz von Jens Hacke in „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (74. Jg., 9-11/2024, 24. Februar 2024, 25-31). Den Volltextzugang gibt es hier.

Jens Hacke betont in seinem ideengeschichtlichen Text zurecht, dass die Rede von der wehrhaften Demokratie nicht bloß darauf hinweisen möchte, dass es rechtliche Mittel & Sanktionen gegen Feinde der Demokratie in Stellung zu bringen gibt. Der Topos ist auch immer performativ zu verstehen.

Perfomativ heißt hier: Wer von der wehrhaften Demokratie spricht, der spricht auch von einer konkreten Hoffnung und Vorstellung, wie er oder sie sich Demokratie vorstellt: nämlich resilient gegen deren Feinde. Wer so spricht, der erwartet auch eine Antwort von einem konkreten Gegenüber: Und was verstehst Du unter Demokratie? Wie können wir sie erhalten? Wie können wir sie verbessern?

Und so treten wir ein in ein Gespräch über die Demokratie, über unsere verschiedenen Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen an diese Regierungs- und Lebensform. Gerade dann ist dieses Gespräch so notwendig, wenn diese Regierungs- und Lebensform Gefahren von innen und außen ausgesetzt sein mag.

Also: Lesen Sie gerne Jens Hackes Text und steigen ein in das Gespräch über Demokratie! Wo? Dort, wo Sie im Leben stehen!

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Antworten auf „Über die „wehrhafte Demokratie“ – ein Lesehinweis.”.

  1. Elisabeth Vondrous

    Die Wehrhafte Demokratie. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, im Staatsvertrag für Österreich, haben wir eine Wehrhafte Neutralität gelobt. Wir fangen keinen Angriffskrieg an, aber wir verteidigen unsere Neutralität, auch gemeinsam mit Nachbarn, z.B. EU. Aber wir schließen uns nicht der NATO an. Das gilt noch bis heute. Aber wir haben uns dem „Sky Shield“ angeschlossen. Unsere Staatsform ist eine demokratische Republik.

    Ob die USA eine Demokratie ist. Wird mehr und mehr zweifelhaft.

    Elisabeth Vondrous

    1. Rotsinn

      Ich kann mir vorstellen, dass das Konzept der wehrhaften Neutralität in der Praxis ebenso herausfordernd ist wie das Konzept der wehrhaften Demokratie.

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