Ökumenisches Hausgebet in Zeiten von #Corona

Um Advents- und Weihnachtslieder ergänzt, kann diese kleine Hausliturgie auch in den kommenden Wochen eine Anregung sein. (Nachtrag, vom 11.12.2020)

Sollten Sie, liebe Leserin und lieber Leser, wie ich aktuell auf dem spirituell Trockenen sitzen, da alle öffentlichen Gottesdienste bis auf weiteres abgesagt sind, dann kann man zu der Form eines Hausgebets greifen. Sonntags, werktags, alltags.

Doch mit welchen Elementen kann man ein solches Hausgebet bestreiten? Ich stelle ich hier einen möglichen Ablauf vor. Viele andere Varianten sind möglich. Diese kleine Feier kann wahlweise am Morgen oder am Abend gebetet werden, gerne auch am Familientisch oder mit einem Freund oder einer Freundin, gerne auch in ökumenischer Verbundenheit.

Die einzelnen Elemente stammen entweder aus dem katholischen Gotteslob (GL) oder aus dem Evangelischen Gesangbuch (EG). Die weiteren Elemente stammen aus der Bibel; in der Wahl der Übersetzung sind Sie frei.

Möglicher Ablauf:

  • Entzünden Sie eine Kerze. Legen Sie bei Bedarf ein Tischkreuz in die Mitte und stellen eine Ikone oder ein anderes passendes Bild dazu. Wenn Sie wollen, das andere mithören können, öffnen Sie ein Fenster … .
  • Sprechen Sie: „Wir beten im Namen Gottes. Wir beten gemeinsam mit Jesus Christus. Wir beten in der Kraft des Heiligen Geistes.“
  • Singen Sie ein passendes Lied oder sprechen Sie die entsprechenden Strophen. Derzeit passen aus meiner Sicht gut: Aus der Tiefe (GL 283, GL 277, EG 299), Wer nur den lieben Gott (GL 424, EG 369), Solang es Menschen gibt auf Erden (GL 425, EG 427), Von guten Mächten (GL 430, EG 65), Gott ist gegenwärtig (GL 387, EG 165).
  • Beten Sie einen Psalm aus der Bibel. Derzeit passen aus meiner Sicht: Ps. 139, Ps. 91, Ps. 23, Ps.107, Ps. 30.
  • Lesen Sie die Tageslosung oder lesen eine Passage aus der Bibel, wie sie von der Schott-Tageslesung vorgeschlagen wird.
  • Halten Sie einige Momente Stille: Welche Empfindungen, Gefühle, Gedanken kommen in mir hoch? Wenn Sie wollen: Tauschen Sie sich über die Passage aus der Bibel aus. Kommen Sie nicht so sehr ins Diskutieren. Lassen Sie stehen, was der/die andere sagt.
  • Singen Sie ein einfaches Kyrie (Erbarme Dich Gott), z.B.: GL 154, 155, 157; EG 178/9, 178/11.
  • Formulieren Sie ein freies Gebet als Fürbitte. Nennen Sie ruhig die Menschen, für die Sie beten wollen, mit Namen.
  • Oder beten Sie in folgenden Worten: „Gott. Wir fragen uns, wo wir stehen. Wir wissen nicht genau, was noch kommt. Gehe den Weg mit uns, der vor uns liegt. Schenke allen Menschen in unserem Land, die wichtige Entscheidungen treffen, Weisheit und Umsicht: in unserer Stadt/in unserem Dorf; in unserem Landkreis/Bezirk; in unserem Land. Schenke den kranken Menschen Deine Nähe; und allen, die sich um sie kümmern, innere Stärke und Gesundheit. Schenke allen Nachbarn, Freunden, Familien Netzwerke der Unterstützung und den Zusammenhalt, den sie brauchen. Lass die Kirchen ein Zeichen Deines Beistands für die Menschen sein. Stärke die Völker in ihrer Verbundenheit untereinander. Geh mit den Sterbenden ihren letzten Weg. Gib den Toten Deinen Frieden. Lass uns alle zum Zeichen Deines Segens füreinander werden. Heute, morgen und in Ewigkeit. Amen.“
  • Beten Sie: „Vater unser im Himmel …“
  • Sprechen Sie einen Segen, z.B.: „Der barmherzige Gott segne uns, Vater, Sohn und Heiliger Geist.“
  • Löschen Sie die Kerze … .

Machen Sie andere Menschen auf diese oder andere Formen des Hausgebets aufmerksam. Danke!

Und: Bleiben Sie auch nach dem Abklingen der momentanen Situation am häuslichen Gebet dran!

(Für meine regelmäßigen Leserinnen & Leser: Mir sei diese Art des nicht-wissenschaftlichen Fastenbrechens verziehen. Danke für das Verständnis.)

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2 Gedanken zu “Ökumenisches Hausgebet in Zeiten von #Corona

  1. Ich habe einen anderen Ansatz. Mehr Gott zuhören, weniger selbst reden. Er redet durch die Natur, durch die Tiere die gewildert werden und bald ausgestorben sind, durch die modern Slavery, die missbrauchten Frauen, die geplünderten Wälder, die Korruption. Es gibt vielen zu ändern.

    • Danke für Ihren Kommentar.
      Das eine – hören – schließt das andere – reden – nicht aus. Sie gehören für mich zusammen.
      BC

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